BIM als Basis für den rechtssicheren Gebäudebetrieb
Mit Building Information Modelling und der Betreiberhaftung bzw. den Betreiberpflichten ist es ziemlich gleich – unbefriedigende und schwammige Definitionen führen in der Praxis immer wieder zu Problemen.
Dennoch, Betreiberverpflichtungen sind nicht optional, sondern schlichtweg durchzuführen um einerseits einen sicheren Gebäudebetrieb zu gewährleisten und andererseits das Risiko von Haftungsfragen zu reduzieren.
Aus hunderten Richtlinien und Normen aus unterschiedlichen Themenbereichen ergeben in Ihrer Gesamtheit die Pflichten für den Betreiber. Begehungen, Wartungen, Inspektionen, Unterweisungen, Kontroll- und Prüfpflichten.
Unabdingbare Grundlage für diese Arbeit ist eine vollständige Dokumentation des Gebäudes und der darin befindlichen Anlagen. Aber woher kommen diese Daten? Im Altbestand sind diese Daten mühsam zu erheben, um seinen Verpflichtungen nachkommen zu können und nicht selten passiert es, dass trotz großer Bemühungen nicht alle Anlagen erhoben werden können. Spezialisierte Unternehmen erheben die Daten im Altbestand, die Kosten gehen oftmals in die Hunderttausende, wenn nicht in die Millionen. Die Arbeit dauert lange ist mühsam um den Gebäude- und Anlagenbestand digital abzubilden.
BIM Projekte welche Ihren Fokus auf der Datendurchgängigkeit bis zum Ende haben geben uns vollkommen neue Möglichkeiten diese Daten unterbrechungsfrei, rasch und effizient von der Planung über die Ausführung bis in den Betrieb zu bekommen. Hierzu ist es nötig, FM Abteilungen oder Dienstleister aus diesem Bereich sehr frühzeitig einzubinden um alle beteiligten Personen und Unternehmen bis zum kleinsten Subgewerk für die Prozesse und Notwendigkeiten des Betreibers zu sensibilisieren sowie die Informationen zur Verfügung zu stellen.
Am Ende des Tages muss die Umsetzung und Einhaltung der AIA’s auch tatsächlich kontrolliert werden und es müssen hohe Strafzahlungen und Pönalen drohen für den Fall, dass die Dokumentationen:
- nicht
- nicht vollständig
- nicht zeitgerecht
- oder in falscher Struktur
beigebracht werden.
Gut umgesetzt, hilft der BIM Prozess aber vor allem Gebäudebetreibern ihre Verpflichtungen effizient und sicher umzusetzen. Die lückenlose Dokumentation der Anlagen, gekoppelt mit einem modernen Workflowmanagement ermöglicht es Betreibern den Überblick über die Verpflichtungen zu behalten und diese lückenlos zu dokumentieren. Das automatisierte generieren von Arbeitsaufträgen an interne und externe Personen, die Überwachung der Rückmeldung (Kontrollpflichten bei Delegation) stellt das tägliche Brot der Facility Manager dar.
Was wir als Softwarehersteller uns wünschen würden: Saubere und klare Definitionen, Datenformate die sich an den Anforderungen des Gesetzgebers und der Praxis orientieren, Standardschnittstellen zwischen Planung, Ausführung und Betrieb – zuverlässige, praktikable Kataloge und Verpflichtungen die die handelnden Personen entlasten.
Die GEFMA 190 bietet eine wertvolle Orientierung hinsichtlich der Verpflichtungen, aber auch hier gibt es nach wie vor zuviel Interpretationsspielraum welche Pflichten welchen Betreiber treffen.
Verpflichtungen ergeben sich aus:
- Gesetzen, Verordnungen
- Technischen Richtlinien und
- Normen
- Bescheiden
- Verträgen
Auf die Verpflichtungen der letzten beiden Punkte wird oftmals vergessen. So ergeben sich je nach Behördenbescheid und z.B. Mietverträgen ganz unterschiedliche Verpflichtungen.
Man wird sehen ob und wie man es schaffen wird Standardschnittstellen zur Übergabe von Gebäudegeometrie, den darin befindlichen Anlagen sowie Dokumenten zu erstellen. KI gestützte Algorithmen lassen uns für die Zukunft hoffen, auf Grund des Komplexitätsgrads der Rechtslage und der Heterogenität der Softwarelandschaft stellt dieses Thema die Branche allerdings vor große Herausforderungen. Man wird sehen, weitere Forschungsprojekte wie “BIM Bestand” wären hier wünschenswert um die Effizienz von einzelnen Use Cases und deren Verknüpfung permanent zu evaluieren.
Bis dahin bleibt uns nur softwaregestützte Handarbeit, bei Interesse zeigen wir Ihnen gerne Best Practice Beispiele aus der Praxis wie unsere Kunden riesige Gebäudebestände von Millionen m² mit vielen tausend Anlagen effizient betreiben, verwalten und prüfen.

Christian Hollaus
ISH-Solutions GmbH
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